Antrag Verbesserung Gerolzhöfer ÖPNV-Anbindung an die umgebenden Regional-, Ober- und Mittelzentren

Die Attraktivität des ländlichen Raums ist essentiell von der Mobilität abhängig. Die größte Abwanderung findet während der Ausbildung statt. Sind wir noch mit Schulen gut ausgestattet, ist der Besuch von Hochschulen für viele junge Menschen der Anlass aus dem
ländlichen Raum in die Städte zu ziehen.
Umgedreht wäre es eine Stärkung des ländlichen Raums, wenn die jungen Menschen in Gerolzhofen weiter wohnen und in Gerolzhöfer Unternehmen ihre Studentenjobs ausüben können und so die Bindung in die Heimat bestehen bleibt und sich die Wahrscheinlichkeit
erhöht, dass sie die Gerolzhöfer Unternehmen als Arbeitgeber schätzen lernen und auch nach dem Studium in Gerolzhofen oder dem Gerolzhöfer Umland bleiben.
Gerolzhofen liegt noch so in Reichweite der Hochschulstädte Würzburg und Bamberg, dass mit einer attraktiven ÖPNV-Verbindung hier der Landflucht entgegengewirkt werden könnte. Dies hilft den angespannten Wohnungsmärkten in den Städten und den ländlichen Kommunen,
denen Bevölkerungsrückgang prognostiziert wird. Daher sollte die Finanzierung einer landkreisübergreifenden ÖPNV-Verbindung ein zentrales Ziel der Landesentwicklung sein.
Überhaupt ist die Lage Gerolzhofens am Südzipfel des Landkreises Schweinfurt stark benachteiligend, so dass die bisherigen Verkehrskonzepte über den Knotenpunkt Schweinfurt massive Umwege in die nächsten Zentren bedeuten und so für Pendler nicht attraktiv sind. Analog sind die Ost-West-Verbindungen von Ortschaft zu Ortschaft keine Alternative zum Auto, wenn es darum geht, mit dem ÖPNV nach Würzburg oder Bamberg zu kommen.

Deshalb stellt die CSU-Fraktion den Antrag, dass die Stadt bei den zuständigen Behörden wie Landratsämtern, Bezirks- und Landesregierungen einen konkreten Bedarf für direkte Express-Bus-Verbindungen in die umliegenden Regional-, Ober- und Mittelzentren anmeldet. Die Ausgestaltung dieser Express-Bus-Verbindungen soll wie folgt sein:

1. Konkrete Ziele sind auf der West-Ost-Achse Würzburg und Bamberg und auf der Nord-Süd-Achse Schweinfurt, Haßfurt und Kitzingen.
2. Haltepunkte sind in den Zentren jeweils Hauptbahnhöfe, Hochschulen, Fachhochschulen und Berufsschulen.
3. Der Takt soll im Berufsverkehr mind. halbstündlich sein und tagsüber mind. stündlich.
4. Haltestellen in Gerolzhofen sollen die üblichen in der Stadt verteilten Haltestellen sein.
5. Zwischen Gerolzhofen und den Zentren fährt der Bus direkt ohne Zwischenhalt durch.
6. Eine Weiterverteilung der Fahrgäste in die umliegenden Orte findet über den Busbahnhof Gerolzhofen statt.
7. Ein umweltfreundlicher (Elektrobus) und moderner (autonom oder teilautonom
fahrender Bus) Betrieb dieser Bus-Verbindungen soll dabei geprüft und – sofern möglich – realisiert werden.

Der Antrag wurde aufgrund neuerer Entwicklungen vertagt.