Die Leiterin der Polizeiinspektion Gerolzhofen, Margit Endres, sprach auf Einladung des CSU-Ortsverbandes über das Phänomen des Wohnungseinbruchs. Das große Besucherinteresse machte deutlich: Dieses Thema bewegt die Menschen.

Wohnungseinbrüche stellen eigentlich nur einen ganz geringen Anteil aller Straftaten dar(nur ein Prozent der Delikte). Gleichwohl sorgen diese Fälle aber für eine große Verunsicherung in der Bevölkerung. Wenn ein Fremder in die Privatsphäre eingedrungen sei, dann könne dies bei den Betroffenen zu einer massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Einbrecher haben es in der Regel nur auf Bargeld, Schmuck und Münzen abgesehen. „Alles, was sich schnell zu Geld machen lässt, wird mitgenommen.“ Handys oder Computer hingegen ließen sie oft liegen. Und Einbrecher würden in der Regel keine Gewalt gegen die Hausbewohner anwenden.

Beim Phänomen der Wohnungseinbrüche spricht die Polizei von so genannten Gelegenheitsdelikten. „Der Täter sieht einen überquellenden Briefkasten, ein gekipptes Fenster oder eine offene Garage ohne Auto darin – und sieht seine Chance.“

Margit Endres hatte eine ganze Liste von Empfehlungen mitgebracht wie sich Wohnungsbesitzer schützen können: Beim Verlassen des Hauses immer alle Fenster und Türen schließen. Die Haustüre stets zweimal abschließen und auf keinen Fall den Schlüssel hinterlegen. Den Anrufbeantworter auch bei längerer Abwesenheit nur neutral besprechen – ohne Angabe, wie lange der Urlaub dauert. In den sozialen Netzwerken möglichst keine Urlaubsfotos mit schwärmerischen Texten teilen („Wir genießen noch zwei Wochen das herrliche Wetter auf Mallorca.“). Mit Zeitschaltuhren in den Abend- und Nachtstunden für eine Beleuchtung des Anwesens sorgen. Und die Nachbarn bitten, auf das Haus aufzupassen.

Bei etwaigen verdächtigen Beobachtungen sollte sofort die Polizei angerufen werden. „Lieber einmal mehr als zu wenig“, so Endres. „Benutzen sie den Notruf 110.“ Und sollte es dann doch einmal zum Fall der Fälle kommen und ein Einbrecher sich im Haus befinden, dann gibt es laut Endres eine klare Verhaltensregel für die Hausbewohner: „Spielen sie nicht den Helden. Versuchen sie nicht den Täter zu stellen!“ Dies sei die Aufgabe der Polizei, die dafür ausgebildet sei.

Dietmar Dömling von der Beratungsstelle der Kriminalpolizei Schweinfurt stellte anschließend zahlreiche technische Möglichkeiten vor, wie man Haus oder Wohnung gegen unerwünschte Eindringlinge sichern kann. Alle Sicherungsmittel würden einem Ziel dienen: Zeit zu gewinnen. Denn: „Wenn es ein Einbrecher in drei bis vier Minuten nicht geschafft hat, ins Haus zu kommen, bricht er seinen Versuch ab.“ Die Kripo berät Hausbesitzer übrigens auch kostenlos vor Ort. Tipps gibt es auch im Internet auf der Seite der bayerischen Polizei.

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